VERLEGUNG IN DEGGENDORF

Verlegung in Deggendorf
Verkehrsfreigabe 1996

Die Bundesstraße 11 ist bis Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts mitten durch die großen Städte und Gemeinden des Bayerwaldes verlaufen. So war es damals ein großes verkehrspolitisches Ziel, die Städte und die Bürger von Deggendorf, Regen und Zwiesel vom Durchgangsverkehr zu entlasten und leistungsfähige, verkehrssichere Ortsumgehungen zu schaffen.

Rückblick in die Geschichte der Verlegung der B 11 in Deggendorf
Der 19. Oktober vor 26 Jahren

Die Bundesstraße 11 verlief vor ihrer Verlegung durch Deggendorf mitten durch das Zentrum über den Stadtplatz um das Alte Rathaus. Der gesamte Verkehr wurde am damaligen Autobahnende der A 3 bei Fischerdorf zur alten Maximiliansbrücke über die Donau und weiter durch das Stadtzentrum bis nördlich von Deggendorf nach Niederkandelbach geführt. Zu den Hauptverkehrszeiten und insbesondere an Wochenenden waren die Verkehrsbehinderungen erheblich und die Beeinträchtigungen für die Bewohner groß. Oft bildeten sich lange Staus von Süden und Norden, stop and go durch Ampelanlagen, nicht selten dauerte die gesamte Durchfahrt über 60 Minuten.

 

Deggendorf als „Tor zum Bayerischen Wald“, wie es auch genannt wird, war somit oft verschlossen und man benötigte viel Geduld. Durch kilometerlange Staus waren die Bürger und die Umwelt über Jahrzehnte erheblich belastet. Dies änderte sich erst mit dem Bau der langen Ortsumgehung, bezeichnet auch als die Verlegung der B 11 in Deggendorf, die nach etwa sechs Jahren Bauzeit im Jahr 1996 abgeschlossen werden konnte.

 

Der Bau war damals auch sehr umstritten und es mussten mehrere Gerichtsinstanzen durchlaufen werden, bis der Spatenstich endlich erfolgen konnte. Die Stadt Deggendorf unter dem damaligen  Oberbürgermeister Görlitz hat das Projekt sehr unterstützt. Aus heutiger Sicht ist die Straße nicht mehr wegzudenken. Ihre Bedeutung kommt dann besonders zur Geltung, wenn sie aufgrund von Unfällen oder Wartungsarbeiten kurzzeitig gesperrt werden muss.

Bereits 1991 wurde auch die Autobahn A 92 über die Donau mit der neuen Bogenbrücke fertiggestellt, so dass mit der Verlegung der B 11 in Deggendorf auch der Autobahnverkehr ungehindert an Deggendorf vorbei geleitet wurde. Beide Bauprojekte führten zu einem enormen Zeitgewinn bei der Durchfahrt durch Deggendorf gerade für den nördlichen Landkreis Deggendorf und den Landkreis Regen/Cham.

Die Verlegung der B 11 verläuft durch innerstädtisches Gebiet entlang eines aus dem Bayerwald kommenden Baches mit einer beidseitigen für die Deggendorfer wichtigen Erholungs- und Freizeitzone. An das Projekt waren daher hohe technische und städtebauliche Anforderungen gestellt, wie im nebenstehenden Bericht erläutert wird.

Die Freude der Bevölkerung über das Neubauprojekt und die Entlastung des sehenswerten Stadtkerns war während der Bauphase so groß, dass es eigene Veranstaltungen auf der Baustelle und der neuen Straße vor ihrer Verkehrsfreigabe gegeben hat, bezeichnet auch als „Tag der offenen Straße“. Viele Bürger aus Deggendorf und der Umgebung waren damals auf der Straße unterwegs, um sich alles genau anzusehen, zu feiern und sich über die Entlastung des Stadtzentrums zu freuen.

Die Verlegung der B11 in Deggendorf gehört zum Ausbaukonzept der Bundesstraße 11 von Deggendorf bis Zwiesel.

Einweihung der Umgehung im Jahr 1996: Norbert Baier, Leitender Baudirektor (2.v.r.), Innenminister Günther Beckstein (4.v.l.), damaliger OB Dieter Görlitz (5.v.l.)
Foto: PNP/Binder